Da war es wieder, das berühmte Eigentor, das ich eigentlich nie mehr schießen wollte. Ich hatte mich wieder einmal dazu hinreißen lassen, anderen Dinge zu erzählen, an die ich mich selbst nicht halte. In einer kleinen Runde referierte ich, von der Sonne beseelt, in meinem Garten, aus meiner langjährigen Erfahrung über die Wirkung von Werbung auf den Menschen. Und da meine Gesprächspartner scheinbar interessiert meinen Worten lauschten, fuhr ich immer mehr zur Höchstform auf. „Lasst euch nicht von scheinbar hohen Rabatten oder tollen Werbeclips im Internet täuschen, die Wahrheit ist meist eine ganz andere“, erzählte ich gebetsmühlenartig der kleinen Runde. Und auch, dass gerade zum Sommerschluss viel Ramsch dazu gemischt wird, gab ich zum Besten.
Peinlich, Peinlich, dass gerade Leute dieser Gruppe mich beim Einladen von neuen Gartenmöbeln auf einem Supermarktparklatz überraschten. Meiner Frau konnte ich dieses mal die Schuld nicht in die Schuhe schieben. Denn die wusste noch gar nichts von meinem Spontankauf. Kleinlaut musste ich bekennen, dass mich das riesengroße 50% Rabatt Schild nahezu erschlagen hatte, und ich daher gar nicht anders handeln konnte. Nicht erzählt habe ich meinen Bekannten, dass ich aus reinen Platzgründen im Auto, auf den momentan super günstigen Strandkorb verzichtet habe. Und was lernen wir daraus? Nicht nur Politiker sollten bei der Wortwahl und ihren Aussagen vorsichtig sein. Wasser predigen und Wein trinken, kann ganz schön in die Hose gehen.
Hans Pertsch September 2021