Die Macht von Corona

Die Macht von Corona

 

Ehrlich gesagt, es ist nicht ganz einfach Themen zu finden, die nicht irgendwann beim Coronavirus enden. Aber ich will es trotzdem versuchen. Vom Balkon aus verfolge ich gerade das rege Treiben der vielen Singvögel in unserem Garten. Es sind in den letzten Wochen viel mehr geworden. Die Meisen sind heute besonders aktiv. Zwei von ihnen scheinen mit dem Bau eines Nestes begonnen zu haben. Emsig sind sie mit Baumaterial im Schnabel unterwegs. Sie arbeiten an ihrer Zukunft und denken nicht an ....!

Verdammt, so schnell wollte ich gar nicht an den Virus denken. Wo sind nur die vielen anderen Themen geblieben? Ich kann ja auch nicht über einen befreundeten Extremläufer schreiben, der zur Zeit über 10.000 Runden rund um den eigenen Küchentisch dreht und auf insgesamt 60 km kommen will. Denn auch er macht es nur bedingt freiwillig in seiner Küche. Und auch die seltsame Frage einer Facebook Freundin würde unter normalen Umständen als eher ungewöhnlich eingestuft werden. Denn sie möchte von der Community gerne wissen, wie viele Kilometer man im Laufe eines Tages auf seinem Smartphone scrollen kann. Und auch einem befreundetes Paar, dass plötzlich öffentlich über den richtigen Abstellplatz der Butter im Kühlschrank diskutiert, dürfte wohl die erzwungene Nähe ein bisschen zuviel sein.

Aber ich versuche es noch einmal. Fotografieren mit dem Handy wird bei vielen Menschen ständig beliebter. Immer griffbereit, steckt es in nahezu jedermanns Tasche. Und auch die Qualität der Bilder muss sich hinter denen, treuerer Kameras kaum noch verstecken. Motiv entdecken, kurz abdrücken und schon ist die Sensation im Netz. Wie die Bilder von den vielen leeren Toilettenpapier Regalen quer durchs ganze Land. Entschuldigung, ich gebe auf. Corona hat die Macht auch in meinem Kopf, längst übernommen.

 

Hans Pertsch April 2020

 

 

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