Hauptsach gud gess, geschafft hann mir schnell

Hauptsach gud gess, geschafft hann mir schnell

 

Kennen sie den? Stehen zwei Saarländer am Pirmasenser Hauptbahnhof und treten sich gegenseitig in den Hintern. Kommt ein Pfälzer vorbei und fragt die beiden: "Tut euch das denn nicht weh?" Sagt einer der Saarländer: "Nee, wie hawe jo Stahlkappen in de Schuh.“ Tausende dieser Saarländerwitze kursieren durchs Netz oder werden in Pfälzer Kneipen unter lautem Gelächter erzählt. Keine 30 Kilometer weiter in Homburg werden die gleichen Geschichten erzählt. Nur eben in die andere Richtung. Dort übernehmen die Pfälzer des Pat des dummen August.

 

Eigentlich mögen sich Pfälzer und Saarländer viel mehr als sie es zugeben mögen. Daher wollen wir den Nachbarn aus dem Saarland auch ganz herzlich zum 100 jährigen Bestehen gratulieren. Denn der 10. Januar 1920 markiert die Geburtsstunde des Saarlandes. Mit dem Versailler Vertrag und dem Völkerbund wurde das Saargebiet damals zur eigenständigen Region. Und als Spielball zwischen Deutschland und Frankreich hatten es die Menschen an der Saar in dieser Zeit, alles andere als leicht.

 

Im ganzen Jahr 2020 wird daher mit der Veranstaltungsreihe „Saarhundert“ gefeiert. Feiern können Saarländer ja bekanntlich überaus gut. Und sind wir mal ehrlich, manches mal sind wir schon ganz schon neidisch auf die lockere Mentalität unserer Nachbarn. Denn wenn der Saarländer vergnügt sein Urpils öffnet, den großen Schwenker anwirft und sagt, „Hauptsach gud gess, geschafft hann mir schnell", kann der Pfälzer höchstens mit „Worscht, Weck und Woi“ kontern.

 

Hans Pertsch Januar 2020

 

 

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