Michael in der Tenne

Pertschfoto ... allws aus den 60er Jahren

 

 

 

Hier ist wieder Euer Michael, als ich im Jahre 1967,      mit rund 15 Jahren, die erste Diskothek meines Lebens betrat, kostete ein Glas Moninger Export 65 Pfennig. Für die damalige Zeit war das ein Sportpreis für ein Tanzlokal. Es war laut, schrill, bunt und vor allem verraucht. Für Nichtraucher wahrscheinlich ein Albtraum für mich aber kein Problem, denn ich war „längst“ Raucher der Billigmarke Bali, von der damals 6 Stück 50 Pfennig kosteten. Im Überschwang, das neu Erlebte jedem mitteilen zu müssen, machte ich den kapitalen Fehler, es auch meiner Mutter zu berichten. Keine gute Idee. Ein noch nie da gewesenes Gewitter erschütterte die heimische Küche. Unter Androhung, sie würde mich beim nächsten Mal persönlich an den Haaren aus der Disco herausziehen, versprach ich Gott und die Welt, nie mehr diesen Ort zu betreten. Es war die Tenne in der Karlstraße die bereits morgens um 10.00 Uhr öffnete und wenig später zum Treffpunkt von Schulschwänzern, Pausenverlängerern, Lehrlingen oder Arbeitslosen wurde. Damals sollen dort sogar Zeugnisse mit der Note 5 und schlechter mit einem gedopten Asbach belohnt worden sein.

Meine Mutter ist übrigens nie in einer Diskothek auf der Suche nach mir aufgetaucht. Schnell hatte sie wohl erkannt, dass ich ab dem ersten Schnupperversuch unheilbar dem Virus der lauten Musik verfallen war. Da ich mir aber Anfangs überhaupt nicht sicher war, ob sie ihre Drohung wahrmachen würde, wechselte ich schnell und heimlich die Lokalität und landete im ebenfalls schrillen Black Horse.

 

Hans Pertsch, mehr als 50 Jahre später geschrieben

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