Die Parkelite

 

Die Parkerelite

 

Zeig mir wie du parkst, und ich sag dir wer du bist. Glauben sie nicht? Vor ein paar Tagen hatte ich wieder mal einen tollen Logenplatz in der Cafeteria eines Supermarktes erwischt. Wie ein Parkplatzwächter mit freien Blick auf das Geschehen. Man muss mal vorweg schicken, dass Verbrauchermärkte heute alles dafür tun, ihren Kunden bereits vor dem Markt ein Wohlfühlpaket anzubieten. Breite Parkplätze, behindertengerechte Plätze, helle Frauenparkplätze und auch Mutter mit Kinder genießen Vorzugsplätze.

Da die Betreiber der Supermärkte aber in der Regel auf freiwillige Einhaltung setzen und wahrscheinlich auch den Streit mit Kunden scheuen, sind Wildwest Manieren oft vorprogrammiert.

 

Sichtlich diskriminiert fühlt sich ein Papa mit Sohn und steuert zielstrebig einen „Mutter mit Kind“ Parkplatz an. Bereits im Auto hat er sich ein pfiffige Antwort zurechtgelegt falls er draußen darauf angesprochen wird. Aber keiner stört sich heute daran. Und was macht da plötzlich Mutti ohne Kind? Die etwas weiter entfernten Frauenparkplätze ignoriert sie. Auch wenn sie das Kind heute zuhause vergessen hatte, bevorzugt sie einen „Mutter mit Kind“ Platz. Vorausgesetzt ein „Papa mit Sohn“ war nicht schneller. Und die Behindertenplätze? Die teilen sich an diesem Mittag ein drahtiger junger Mann, eine schicke Frau und ein gehetzter Rentner. Aber der Fahrer eines Autos mit Schwerbehinderten Ausweis ist das alles völlig egal. Denn er hat sein Fahrzeug ohnehin in der Feuerwehrzufahrt abgestellt.

 

Hans Pertsch März 2018

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